Uhr und Rabe
Es begab sich dieser Tage, dass die Armbanduhr des Autors dieser Zeilen zu schlagen aufhörte. An seinem Geburtstag! Drei Minuten vor Mitternacht!!!
Also, eine Uhr schlägt ja kaum noch heutzutag’. Die Batterie wollt’ nicht mehr. Just das letzte Stückerl des Tages. Das ist dann doch irgendwie spooky.
Seither liegt die Uhr auf dem Schreibtisch und sendet ...
– ja, welche Botschaft? Die letzte Stunde hat geschlagen, wär’ eine wenig zuversichtliche Interpretation, was künftige Geburtstage anbelangt. Oder, positiver, die Zeit wird angehalten, im Sinne von: keine Sorge, du bleibst jung. Die Botschaft könnte auch lauten, es ist fünf vor zwölf und ein bisserl was, es wartet schon die längste Zeit ein Projekt aufs Fertigstellen, ein Arzt auf deinen Besuch, ein lieber Mensch auf ein Signal.
Aber vielleicht sollte man die Uhr einfach nur zum Batteriewechseln bringen, ganz prosaisch. So wie auch der schwarze Rabe, der vor Jahren am Geburtstag durchs offene Fenster ins Büro gehüpft kam, keine weitere Bedeutung hatte. Bis jetzt zumindest nicht.
andreas.schwarz@kurier.at
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