Überschlau

"Ohrwaschl": Wo ein Stau ist, ist auch ein Stauspurwechsler. Was heißt einer? Über die Überschlauen am Steuer
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Urlaubszeit ist für viele auch Autobahnzeit, und da begegnet man ihnen häufiger als sonst: den stupiden Mittelstreifenfahrern, den fröhlichen Rechtsvorfahrern, den Einparkhilfetestern auf der Überholspur (ohne Auto wären die Drängler wegen sexueller Belästigung dran). Wenn einer dieser Idioten dann einen Unfall verursacht, ist das für die Unfallpartner ärgerlich – und für Hunderte Unschuldige im Stau dahinter(„Nur eine Spur frei, rechnen Sie mit 45 Minuten Zeitverlust“).

Obwohl: unschuldig? Der Autofahrer hat inzwischen gelernt, die unnötige Doris Bures-Rettungsgasse zu bilden: zwei Autoschlangen, in der Mitte Platz. Aber wenn die eine Schlange einen Tick schneller vorankommt als die andere, erwacht der Jagdinstinkt nach Zentimetern und Sekunden. Und schon wird gewechselt, von links nach rechts und zurück, ha!, einen Meter gewonnen, und noch einen, sollen die anderen Lulus blöd warten, ich, der Überschlaue, nicht! Ungewagte These: ein Intelligenztest als Bedingung für den Führerschein – die Straßen wären halb leer.

andreas.schwarz@kurier.at

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