Fliegen ohne Emissionen: Ist CO2-neutrales Fliegen in naher Zukunft realistisch?
Ist CO2-neutrales Fliegen in naher Zukunft realistisch?
Antwort: Bis 2050 haben sich Fluglinien das große Ziel gesetzt, CO2-neutral zu fliegen. Aber ist das realistisch?
Fluggesellschaften, die es sich leisten können, haben Milliarden in die Erneuerung ihrer Flotten investiert. Das hat den Kerosin-Verbrauch und Schadstoff-Ausstoß reduziert. Jede weitere neue Generation an Flugzeugen mit verbesserter Triebwerkstechnologie, Aerodynamik etc., kann die Effizienz um zwanzig Prozent steigern, wie zum Beispiel der Airbus A320neo. Um die Emissionen weiter zu senken, würde es etwa auch helfen, den europäischen Luftraum effizienter zu gestalten, damit Flugzeuge weniger Umwege fliegen.
Nachhaltige Treibstoffe (Sustainable Aviation Fuel) spielen eine dominierende Rolle, aber diese sind Mangelware und auch teuer in der Produktion. Der Generaldirektor des Weltluftfahrtverbandes IATA Willie Walsh erläutert gegenüber dem KURIER, dass die SAF-Produktion in diesem Jahr zwei Millionen Tonnen erreichen wird – das sind aber nur 0,7 Prozent des benötigten Treibstoffes der Airlines weltweit.
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Es gibt auch ambitionierte Entwicklungen für elektrische Flugzeuge, das wird vorerst nur auf kurzen Strecken möglich sein. Im Jahr 2035 wollte Airbus das erste Passagierflugzeug mit Wasserstoff operieren, doch der Zeitplan für ein Regionalflugzeug mit hundert Sitzen wird sich um einiges verzögern. Wie auch immer, das Ziel, klimaneutrales Fliegen bis 2050 umzusetzen, wird nur schwer machbar sein.
Zum Autor:
Kurt Hofmann arbeitet seit dreißig Jahren als Journalist sowie seit 2000 als Luftfahrt-Experte für internationale TV-Stationen.
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