Tomaten

Über das intellektuelle Hoch der Schütt- und Festkleb-Aktionisten
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Freiheit und Meinungsvielfalt bedingen auch, dass folgende Meinung, scheinbar, gilt: Wer mir nicht recht gibt, hat sich den Shitstorm selbst zuzuschreiben, und wenn das nix hilft, pick’ ich mich irgendwo an. Oder schütte Tomatensauce auf ein Ölbild.

Die zwei Aktivistinnen, die das berühmte Van-Gogh-Gemälde „Sonnenblumen“ übergossen, nahmen nicht Sonnenblumenöl, vermutlich, weil sie der Umweltgruppe „Just stop oil“ angehören. Diese intellektuelle Höchstleistung verbindet sie mit jener Aktivistin, die sich auf Wiener Straßen pickt und Tausende auf dem Weg zu Arbeit, Dienstreise, Spital behindert. Und im KURIER sagte, sie wolle nicht überzeugen, dafür sei es zu spät: „Heute noch Straßen bauen, ist radikal. Das ist Terrorismus.“

Irrtum, Madame: Zu glauben, im Weltverbesserungsrecht zu sein und damit jedes Recht zu haben, die übrige Welt in Geiselhaft zu nehmen (und den Ruf von Tomaten und Superkleber zu ruinieren), das ist Terror.

andreas.schwarz@kurier.at

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