Telefonieren

Hochgerechnet 6 Tage im Jahr telefoniert der typische Österreicher. Wie viel Zeit er mit der Suche nach seinem Handy verbringt, wurde nicht erhoben
Simone Hoepke

Simone Hoepke

Wer ständig sein Handy sucht, lernt ein Detail des Festnetztelefons zu schätzen. Das kurze Kabel, an dem der Apparat hängt. Unverrückbar. Klingelt es, weiß man sofort, wo. Doch das Abheben birgt ein Risiko, das die Generation Wählscheibentelefon seit frühester Jugend kennt. Man weiß nie, wer dran ist. Könnte der coolste Typ der Schule sein oder die Nachbarin, die ihr Ischias-Problem besprechen will. Stundenlang.

Apropos.

Telefonieren war vor Erfindung der Flatrate teuer. In Haushalten mit Teenagern wurden einst sogar Schlösser fürs Festnetztelefon gesichtet. Heute hat die Generation Wählscheibentelefon mindestens zwei Handys. Darin gespeichert alle Angehörigen und Ungehörigen sowie Personen, bei denen man tendenziell nicht abhebt. Telefoniert wird laut der Regulierungsbehörde RTR im Durchschnitt gerade mal zwei Tage im Jahr. Inklusive Messenger-Dienste sechs Tage.

Ein 900-Euro-Handy kauft man eben nicht zum Telefonieren.

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