Ganz sicher nicht sicher
Man muss sich im Leben ja manchmal auch auf Neues einlassen. Deshalb besuchte ich vor einiger Zeit mit meiner Tochter ein Konzert in der Wiener Stadthalle.
Tate McRae hatte sich angesagt – den Namen hatte ich zuvor noch nie gehört, aber die junge Dame dürfte tatsächlich ein Star in der Musikbranche sein. Jedenfalls kreischte die Halle, in der sich sehr viele Mädchen befanden, so laut, dass ich bis heute im rechten Ohr noch einen leichten Tinnitus verspüre. Es war, als hätte man seinen Kopf an einen startenden Eurofighter gelegt.
Doch eigentlich wollte ich gar nicht so sehr über das Konzert erzählen, sondern über ein Ereignis davor, das mich bis heute nachdenklich stimmt.
Polizisten und Hunde
Vor der Stadthalle standen zahlreiche Polizisten, auch mit Hunden. Ich kann mir gut vorstellen, dass man seit den Terrorermittlungen rund um das später abgesagte Taylor-Swift-Konzert vorsichtiger geworden ist. Um die Zutrittskontrollen kümmerten sich allerdings private Sicherheitskräfte, die die Tasche meiner Tochter durchsuchten. Ich selbst konnte – mit einer Jacke in der Hand – einfach durchspazieren. Es wäre also kein Problem gewesen, eine Waffe in die Stadthalle zu schmuggeln.
Am vergangenen Wochenende besuchte ich dann die Veranstaltung „Pop am Dom“ in St. Pölten. Tolle Musiker hat man hier in die Landeshauptstadt gebracht – das muss man an dieser Stelle
unbedingt betonen. Die Sicherheitsmitarbeiter bei den Schleusen hingegen wirkten eher wenig professionell. Während die Handtaschen der Frauen ausgiebig inspiziert wurden, spazierte ich erneut – mit einer dicken Jacke in der Hand – ungehindert durch die Schleuse. Kein Abtasten, keine Kontrolle, gar nichts.
Die Welt ist gefährlicher geworden. Ich brauche Ihnen hier keine Beispiele aufzuzählen – Sie bekommen das sicher auch in den Medien mit. Schlampigkeit oder schlichtes Desinteresse können fatale Folgen haben. Bei den privaten Sicherheitsanbietern gibt es jedenfalls noch erheblichen Aufholbedarf.
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