Stilikone für ewig
Da sitzt doch tatsächlich ein entsetzter Designer John Galliano in der US-TV-Dokuserie "In Vogue: The 90s" vom vergangenen Jahr (warum es mir erst jetzt möglich ist, diese Dokumentation zu sehen, wundert mich selbst) und berichtet über seine Erfahrungen mit Diana.
Ein Jahr vor ihrem Tod wird er ausgewählt, um Diana für ihren ersten und einzigen Auftritt bei der Met–Gala zu kleiden. Eine besondere Ehre, denn alles, was die Prinzessin von Wales trägt, wird weltweit zum Trend.
Sie wandelte sich vom Mauerblümchen zur Stilikone und kaum eine versteht es so gut wie Diana, Mode als Eigen-PR für sich zu nutzen.
Galliano ist damals einer der einflussreichsten Visionäre innerhalb der Haute Couture. Bei mehreren Besuchen im Kensington Palast legt Galliano, der damals Kreativdirektor bei DIOR ist, Diana mehrere Entwürfe vor und versucht sie von einem Kleid in Pink zu überzeugen. "No, not that Pink!" Und so wird es ein nachtblaues Slipdress in Seide.
Die Modewelt hält den Atem an. Nur einer wird blass.
Am 9. Dezember 1996 ist es soweit. Der große Auftritt von Diana. Das Entsetzen des britischen Designers Galliano ist ihm noch Jahre später ins Gesicht geschrieben. Diana hat an seiner Kreation eigenmächtig Hand angelegt.
"Ich konnte es nicht glauben. Sie hatte das Korsett herausgerissen! Mein sinnliches Design war zerstört."
Seine Erklärung für die Befreiungsaktion: "Nach ihrer Scheidung am 28. August 1996 vom heutigen König Charles III. fühlte sie sich so befreit."
Als Lady Diana am 31. August 1997 im Pariser Tunnel tödlich verunglückt, geht eine Ära zu Ende. Das Volk trauert um die Königin der Herzen, die Fashionwelt um eine der größten Stilikonen des 20. Jahrhunderts.
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