Schuld ist die Sauna

Neue Töne im Klassenkampf als Vorboten der Lohnrunde
Simone Hoepke

Simone Hoepke

Wer Angstschweiß auf der Stirn hat, wenn er einen Blick auf den Kontostand wagt, weiß jetzt, bei wem er sich bedanken kann. Bei der Sauna. In selbige haben Hoteliers investiert, statt in die Gehälter ihrer Mitarbeiter. Eine Frechheit, nicht zu retten diese Branche, schimpft der oberste Gewerkschafter im Interview.

Das sind ganz neue Töne im Klassenkampf. Schließlich wurde traditionell geätzt, dass der fette Mercedes zur Standardausstattung eines Hoteliers gehört. Doch seit das Auto als Statussymbol abfahren kann, hat es offenbar als verlässliches Reizwort für den Urinstinkt „Neid“ ausgedient.

Was immer geht, ist der Ruf nach höheren Gehältern. Um die 1.000 Euro mehr im Monat wären fein, findet die Gewerkschaft. Kann man nix dagegen sagen. Außer man gehört in die Fraktion jener Spaßbremsen, die die Gehälter zahlen.

Die Wurzel allen Unheils liegt übrigens im Altertum. Frei nach Nestroy: „Die Phönizier haben das Geld erfunden – aber warum so wenig?“

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