Scharfe Munition

Militärausbildung für die Königinnen von morgen.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Nicht getarnt, sondern unter den Augen der Öffentlichkeit hat die spanische Infantin Leonor am 17. August ihre militärische Ausbildung begonnen. Die 17-Jährige wird drei Jahre lang bei der Armee, der Marine und auch bei der Luftwaffe ausgebildet.

Die Kronprinzessinnen von Belgien, Norwegen, Schweden und der Niederlande absolvierten ebenfalls ihren Militärdienst. Wenn Elisabeth, Ingrid, Victoria, Amalia und Leonor den Thron besteigen, werden sie Oberbefehlshaberinnen der Armee. Mit dem erlernten Wissen sollen sie die Soldatinnen und Soldaten sowohl strategisch als auch operativ und taktisch unterstützen.

Die belgische Prinzessin Elisabeth ist seit ihrem Abschluss an der Königlichen Militärakademie vor zwei Jahren Offiziersanwärterin. Diesen Herbst wird sie mit dem Ablegen des Eids den Rang innehaben. Im Zuge dessen nahm sie bereits zum dritten Mal an einem militärischen Sommercamp teil. Im Ausbildungsprogramm: theoretische Lektionen, taktische Übungen Kampfverfahren und der Umgang mit komplexeren Waffen wie Granaten und Panzerabwehrwaffen.

Leonor tritt in die Fußstapfen ihres Vaters, König Felipe. Nach Abschluss ihrer militärischen Laufbahn erhält sie den Rang eines Leutnants der Infanterie und der Luftwaffe und eines Fähnrichs der Marine. In der Geschichte der spanischen Königsfamilie hat noch keine Frau diese Ausbildung absolviert.

Daher gibt es auch Zweifel, ob Leonor den hohen Anforderungen der Schule gewachsen sein wird. Eine Sonderbehandlung wird es für sie nicht geben. Gleich zu Beginn erhält sie ein 36-seitiges Dossier mit Regeln und Vorschriften.

Das erste Gebot: Man solle "große Liebe zum Land und Treue zum König" haben. Dies wird für Leonor ein Leichtes sein, hat ihr Papa König doch schon lange einen Rat mit auf den Weg gegeben: "Die Verpflichtung, Spanien und allen Spaniern zu dienen, muss dein größter Stolz und deine größte Ehre sein. Mut und Tapferkeit sind gefragt." Beides wird Leonor brauchen.

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