Sägen

Nahles, Seehofer, Merkel, Löw - die Regierenden und der deutsche Teamchef waren schon einmal gefeiertere Helden.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

 

Gestern Held, heute Hanswurst, an dem sich alle ablachen dürfen: Beim deutschen Nachbarn erlebt man gerade ein vierfaches Lehrbeispiel dafür,

dass Dankbarkeit keine öffentliche Kategorie ist.

Okay, Andrea Nahles war noch gar nicht Heldin,

außer dass sie die marode SPD übernommen hat – schon ist sie am Ende. Horst Seehofer eroberte der CSU vor fünf Jahren die absolute Mehrheit zurück – seit Sonntag (und dank vieler Fehler vorher) ist er Buhmann der Nation. Angela Merkel hat Deutschland in eine Blütezeit geführt, ist die „Mutti“ der Fadesse und der Stabilität – und ein besonders dankbarer Reibebaum für das „Wann-geht-sie-endlich?“. Und Joachim Löw? Weltmeister, der es, potz Blitz, nicht geschafft hat, den Titel fürs deutsche Team patentieren zu lassen – weg mit ihm!

Schon wahr: Alles hat seine Zeit. Und eine gewagte Wette: Löw, Seehofer, Nahles werden Geschichte sein, da wird immer noch am Thron Merkels gesägt werden.

andreas.schwarz@kurier.at

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