Royaler Aufruhr
Sie kämpfen mit den Erwartungen an ihr Verhalten und den Herausforderungen, die mit Macht und Einfluss einhergehen. Der äußerst dünne Geduldsfaden ist auf den ersten Blick nicht immer zu erkennen. So erregt die frühere niederländische Monarchin Beatrix in ihrer Jugend durch ihre Wutanfälle Aufmerksamkeit.
Das behauptet Autor Fred J. Lammers in seinem bereits 1997 veröffentlichten Buch "Beatrix, een instituut". Hitzig reagiert sie, als neu gepolsterte Stühle in den Palast geliefert werden. Die Farbe gefällt ihr nicht, was sie in einem Tobsuchtsanfall zum Ausdruck bringt: Schreiend wirft sie mehrere Stühle um sich.
Von Wutanfällen hinter den Palastmauern spricht auch Prinz Harry. Sein Bruder William sei 2019 handgreiflich geworden, nachdem ein Streit um die Thronfolge aus dem Ruder gelaufen sei. Die Brüder werden seit ihrer Geburt unterschiedlich behandelt. Laut Harry soll Vater Charles bei seiner Geburt zu Diana gesagt haben: "Wunderbar! Jetzt hast du mir einen Erben und ein Ersatzkind geschenkt – meine Arbeit ist getan."
William trägt bei den Hofschranzen den wenig schmeichelhaften Titel "Prinz Quengel". Und wieder ist es ein Buchautor, der die Wutanfälle des Thronfolgers outet. "Auch reagiert er gereizt, wenn die Dinge nicht so laufen, wie er sich wünscht", erklärt Tom Quinn. "Und so gibt es unter den Mitarbeitern den Witz, dass William das vierte Kind in der Familie sei, weil er sich gelegentlich wie eines verhält."
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Kaum im Amt zeigt sich Vater Charles als wütender Monarch. Zum ersten Mal wird die Zeremonie der offiziellen Proklamation live im TV übertragen. Als King Charles III. einige Dokumente unterzeichnen will, stehen ihm diverse Büroartikel im Weg. Herrisch fordert er die Palastangestellten auf, den Schreibtisch frei zu räumen. Der königliche Zorn zeigt die dunkle Seite und lässt die Fassade bröckeln.
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