Royale Lustbarkeit

Der thailändische König Rama X. feiert seinen 73. Geburtstag. Das Protokoll ist äußerst streng.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Heute feiert König Rama X. von Thailand seinen 73. Geburtstag. Am 1. Dezember 2016 wurde Maha Vajiralongkorn Phra Vajiraklaochaoyuhua zum König ausgerufen. Die Thronbesteigung wurde offiziell auf den 13.10. zurückdatiert.

Sein Vater, König Bhumibol, stirbt am 13. Oktober 2016 im Alter von 88 Jahren nach langjähriger Krankheit. Seine Majestät war 70 Jahre lang im Amt und damit der am längsten amtierende Monarch der Welt. Große Sorge herrscht damals bei den Untertanen, wer dem König auf den Thron folgt, denn Bhumibol war ein beliebter Regent.

Nun sitzt mit Rama X. das zweite Kind des verstorbenen Königs auf dem Thron. Seit 2016 ist er Staatsoberhaupt und Oberpriester und gilt in Thailand, wo der Buddhismus Staatsreligion ist, als Inkarnation Buddhas auf Erden.

Der König steht über allem, denn er ist gottgleich

Niemand darf ihm in die Augen schauen, öffentliche Kritik kann als Majestätsbeleidigung (Lèse-Majesté) ausgelegt werden und Haft einbringen. Dies ist im thailändischen Strafgesetzbuch, Paragraf 112, geregelt. 

Zudem nähern sich die Angestellten dem König oder anderen Mitgliedern der königlichen Familie nur auf Knien und zeigen dadurch ihre Demut und ihren Respekt.

Diese Praxis ist tief in der thailändischen Kultur und den sozialen Hierarchien verwurzelt. Einen Abend voller Verwirrungen und Skurrilitäten habe ich selbst erlebt, als Prinzessin Ubol Rataná, die älteste Schwester von König Rama X., samt Hofstaat nach Wien gekommen ist, um für die damals in Thailand stattfindende Expo die Werbetrommel zu rühren.

Ich werde wohl nie vergessen, dass mein Kamerateam und ich die einzigen im Raum des Nobelhotels waren, die sich nicht in die Knie zwingen ließen.

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