Räuchern

Wer sich in einen Esoterik-Laden verirrt, kommt verlässlich mit einer Räucherkomplettausstattung nach Hause.
Simone Hoepke

Simone Hoepke

Ab heute werden die Tage wieder länger. 21. Dezember. Thomasnacht. Die erste von zwölf Raunächten. Idealer Zeitpunkt, um Haus und Seele zu reinigen. Natürlich nur symbolisch – Räuchern.

Früher hat man dafür eine blecherne Kehrschaufel, Glut und Weihrauch gebraucht. Mit dem rauchenden Zeug ist man einmal durchs Haus gelaufen. Hat überall jenen heiligen Duft verströmt, den man sonst aus Kirchen kennt. Alle waren selig.

Heute ist das komplizierter (beginnt damit, dass die Kehrschaufel aus Plastik ist).

Wer sich in einen Esoterik-Laden verirrt, kommt verlässlich mit einer Räucherkomplettausstattung nach Hause. Edelstahl-Räuchersieb, passende Reinigungsbürste, rot gefärbter Truthahnfeder (zum Fächeln). Und natürlich die passende Räuchermischung: Von der „Aurareinigung“ (für Menschen mit „Gedankenverschmutzungen“) bis zur Mischung „Bewusstsein erweitern“.

Alternativ könnte man auch Punsch trinken.

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