Queen Mum unvergessen

Vor 18 Jahren starb die Mutter der Queen. Für Charles ist sie zur Institution geworden.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Die Nachricht vom Tod der Königinmutter erreicht die Briten am frühen Abend des Ostersamstag 2002. Union Jack, die britische Fahne, wird beim Buckingham Palast auf halbmast gesetzt.

Die Tage davor verbringt Queen Mum auf Schloss Windsor. Sie laboriert immer noch an den Folgen einer schweren Erkältung, die sie sich Ende vergangenen Jahres zugezogen hatte. Am Vormittag des 30. März 2002 verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand dramatisch.

Auch die Ärzte können nicht mehr helfen. Um 15.15 Uhr Ortszeit stirbt Queen Mum im 102. Lebensjahr. Ihre Tochter, Queen Elizabeth, ist an ihrer Seite. Auf dem Totenschein steht als Todesursache „extremes Alter“.

Die Briten trauern, Blumen und Karten häufen sich vor Clarence House, der Londoner Residenz von Queen Mum, und vor dem Buckingham Palast.

Thronfolger Prinz Charles erfährt in den Schweizer Alpen vom Tod seiner Großmutter. Er bricht den Skiurlaub in Klosters ab und kehrt mit seinen beiden Söhnen William und Harry nach London zurück.

Sein Nachruf ist eine Liebeserklärung an seine Großmutter: „Für mich bedeutete sie einfach alles. Ich habe sie schon als Kind bewundert. Ihr Haus war immer erfüllt von einer unbeschwerten, liebevollen Atmosphäre. Ich habe viel für mein eigenes Leben von ihr gelernt. Sie schrieb so wundervolle Briefe, voll sprühendem Humor. Sie sah immer die lustige Seite des Lebens und da war vor allem ihr besonderes Lachen – wie ich das vermissen werde ...“

Beim Volk erfreute sie sich großer Beliebtheit. Nie vergessen ihr die Briten, dass sie während des Zweiten Weltkrieges – allein der Buckingham Palast wurde neunmal bombardiert – in London geblieben ist.

Die königliche Familie sollte ins sichere Kanada gebracht werden. Doch die zweifache Mutter, Elizabeth, lehnte mit den legendären Worten ab: „Die Prinzessinnen können nicht ohne mich gehen. Ich kann nicht ohne den König gehen und der König wird niemals gehen.“

Von ihrer Treue profitiert das Königshaus bis heute.

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