
© Ulrike Rauch
Freud und Helfer
Paul Pizzera fragt sich, wie toll das Burgenland eigentlich ist.
Wie großartig ist eigentlich das Burgenland, oder? Doskoziemlich, wenn Sie mich fragen!
Selbst, wenn es nur vier tatsächlich begehbare Burgen im ganzen Land gibt, die keine Ruinen sind, macht es seinem Namen alle Ehre, indem es stolz darlegt, dass das was draufsteht, nicht zwangsweise auch drin sein muss. Das ist gelebtes Selbstbewusstsein, wie wir es sonst nur aus den Häusern Stronach oder Rogan gewöhnt sind. Die Häuser Moric, Heinrich und Triebaumer hingegen halten selbstverständlich Wort und viele ihrer Kollegen und Kolleginnen entschädigen mit ihren gutgelegenen Rebenverpflegungen.
Doch leider kann man sich die immer noch waltende Pandemie, die Inflation, den Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Energiekrise nicht einfach nur schönsaufen, weshalb auch die Nachfrage an psychologischer Betreuung in der Bevölkerung rasend ansteigt. Gerade für Kinder und Jugendliche ist diese unsichere Zeit oftmals eine enorme kognitive Bürde, die dem überlastungsbedingten Hilferuf psychiatrischer Abteilungen leider nicht das Gehör schenkt, das es unausweichlich verdient hätte. Um dem oftmals zermörbischen Alltag zu entrinnen, stehen im Burgenland knapp 24.000 Betten für erholungsbedürftige Touristen, Radler, Well(n)esser, Weinliebhaber oder passionierte Schinaklfahrer zur Verfügung. Und leider nicht ein einziges stationäres Bett für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Nicht eines!
Den Unterschied zwischen Springsteen und Gabalier muss der Landesvater des Floridas von Österreich nicht zwangsweise erkennen; den zwischen Freud oder Feind hingegen sehr wohl. Hier herrscht Handlungsbedarf und nein der Weg ist nicht das Doskozil.
Rust do it!
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