Philip, der König der Fettnäpfchen

Zuletzt geriet er als Crash-Pilot in die Schlagzeilen. Der Mann der Queen war nie einer, der gern den Schein wahrte.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Der Mann, der seinen eigenen Worten zufolge „nach der Verfassung gar nicht existiert“, feierte am gestrigen Montag seinen 98. Geburtstag: Philip, Herzog von Edinburgh, mittlerweile pensionierter Prinzgemahl von Queen Elizabeth II.

1934 sieht er sie zum ersten Mal: Elizabeth. Verliebt. – 1946: verlobt, – 1947: verheiratet. Da ist Elizabeth bereits unerwartet Thronfolgerin, nachdem ihr Onkel Edward VIII. ( 1972) abdankt und ihr Vater George VI. ( 1952) König wird.

Nach dem Jawort führt Philip (geboren als Prinz Philipp von Griechenland und Dänemark auf Schloss „Mon Repos“, Korfu) Geschirrspülmaschinen ein, erst im Buckingham Palast, dann auch auf Windsor Castle. Doch auch seine „Hauptaufgabe“ erfüllt Philip: er sorgt, neben Tochter Anne, mit Charles für einen Thronfolger – und mit Andrew und Edward gleich für doppelten Thronfolger-Nachschub.

Nach dem Tod ihres Vaters wird Elizabeth II. am 2. Juni 1953 zur Königin gekrönt. Philip gewöhnt sich an sein Leben im Schatten der Herzensdame. Bei allen (offiziellen) Verpflichtungen hat er seinem „Würstchen“ (Sausage) oder „Cabbage“ (Kohlkopf), wie er seine Ehefrau nennt, den Vortritt zu lassen.

Immer wieder tauchen Gerüchte über die Fremdgehlust des Prinzgemahls auf. Von 24 außerehelichen Kindern ist die Rede, wie der Buckingham-Palast 1995 bestätigt, dann aber zurückzieht und von einem Übersetzungsfehler spricht. Nicht Kinder, sondern Patenkinder sollen es sein. Doch Kitty Kelley schreibt in ihrem Buch „The Royals“, dass es bei den Windsors Tradition hat, die Patenschaft für illegitime Kinder zu übernehmen und dass einige dieser Patenkinder tatsächlich seine leiblichen Nachkommen sind.

Philip gelingt es, neben der Queen einen Status als skurriles Original zu erlangen (seine Sprüche füllen Dutzende Internet-Seiten). Die Queen, beliebt er zu scherzen, sei nur an Sachen interessiert, „die vier Beine haben!“ Prinz „Fettnäpfchen“ wird er genannt. Und dennoch hat auf eigene Weise die Sympathie der Briten gewonnen.

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