Weltmeisterlich

Wien richtet die Straßenbahnweltmeisterschaft aus. In vielen Disziplinen kriegen wir sicher Gold.
Georg Leyrer

Georg Leyrer

Wien wird, so lernt man, demnächst die Straßenbahnweltmeisterschaft ausrichten. Dabei sind wir doch längst schon Weltspitze, denkt man. Zumindest darin, das Straßenbahnfahren den anderen unangenehmer zu machen, als es sein müsste.

Wir sind Weltspitze, denkt man, im klitzekleine Taschen als Sitznachbarabwehr auf den Nachbarsitz zu stellen und nur nach einer seufzenden Kunstpause wegzunehmen, wenn jemand wagt, nach dem Platz zu fragen. 

Ebenso im breitbeinig Revier Markieren.

Im dreigeschwungenen Niedersetzrittberger: mit den Knien am Gegenüber anstoßen, hinsetzen, Handy herausnehmen. 

Im nach dem Einsteigen unmittelbar beim Eingang Stehenbleiben. 

Via Handylautsprecher Musik zu hören. 

Darin, Mütter, deren Kinder gerade lautstark an der Welt leiden, kopfschüttelnd anzuschauen oder, wenn es sehr arg ist, auch noch hilfreich zu beschimpfen. 

Gold ist uns sicher!

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