Verwählt

Wie oft war man einst mit der falschen Nummer verbunden.
Georg Leyrer

Georg Leyrer

Eines dieser Alltagsdinge, die (fast) verschwunden sind: Wie oft hat man sich früher verwählt. Heute tut man das so gut wie nicht mehr.

Telefonieren war in den Zeiten des Viertelanschlusses ein Abenteuer. Diese komischen Wählscheiben (amtlich: Fingerlochscheibe) waren ja echt nicht besonders benutzerfreundlich. Es brauchte Zielgenauigkeit, Schwung und Entschlossenheit, dass man den Neuner den ganzen weiten Weg bis zum Anschlag dreht.

Und dann musste man raten, ob man es richtig gemacht hat – die Dinger hatten kein Display.

Dafür wusste der am anderen Ende nicht, wer ihn da anrief. Wenn einen mitten im Telefonat der Mut verließ, konnte man rufen „Falsch verbunden“ und war in Sicherheit vor peinlichen Rückrufen. Heute schickt man ja gleich die Nummer und ein Profilbild mit.

Es stimmt, auch heute kann man sich verwählen. Meistens aber hat das nichts mit Telefonieren zu tun.

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