Unkultur
Nun wurde hier erwähnt, dass Politiker, die der Einladung zum ZiB2-Interview nicht subito Folge leisten, von den Moderatoren ein bisschen zu spitz an den Pranger gestellt werden: „Wir hätten gerne mit XY gesprochen, aber …“
Und schon umweht einen ein (bestellter?) Shitstorm: „Sie besorgen das Geschäft der Rechtspopulisten, die den ORF totschießen“; „Können Sie Ihre blaue Gesinnung nicht für sich behalten?“; „Was zahlt Ihnen der Kickl?“
Das ist Österreich. Und seine Diskussions(un)kultur. Es kann keine Kritik geübt, kein Diskurs angestoßen, keine noch so unverdächtige Meinung geäußert werden, ohne dass man in ein (partei-)politisches Kasterl gesteckt wird. Für oder gegen etwas zu sein, wenn eine nicht zupass stehende Partei ähnlich dafür /dagegen ist, bewirkt ein Meinungs-Todesurteil: Unliebsames wird unter dem Verdikt der eigenen moralischen Überlegenheit gehenkt.
Demokratie und Meinungsfreiheit übrigens gleich mit.
andreas.schwarz@kurier.at
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