Uhr revolutionär
Es gibt gute Argumente für die Zeitumstellung und gute dagegen. Und dann gibt es die wohl ernst gemeinte Beschwerde, die man einst in der Straßenbahn mitgehört und seitdem nicht mehr vergessen hat: Da muss man immer mitten in der Nacht aufstehen und die Uhren umstellen!
Derartigen nächtlichen Fleiß hat man angesichts des halbjährlichen Rumtuns nie entwickelt. Eigentlich ist die Zeitumstellung ja ein Maßstab für das Gegenteil, für die Prokrastinationsgabe nämlich. Nun hat man also wieder ein halbes Jahr Zeit herauszufinden, wie man die Uhr im Auto eigentlich umstellt. Es ist verzwickt. Spätestens im Mai denkt man sich: Eh schon wurscht, und lässt sie. Im Oktober stimmt’s eh wieder.
Beim Analoguhren-Abstauben kommt jedenfalls halbjährlich verlässlich der revolutionäre Gedanke: Wie wäre es eigentlich, wir stellen einmal um eine halbe Stunde um – und lassen’s dann, wären dann nicht alle happy?
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