Stimmung

Alarm, Gottschalk, Mörder und Familie - eh alles dullli.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Ein kleiner Blick auf das, was es diese Woche so zu lesen gab: „Preislalarm, was alles teurer wird“, titelt zum gefühlt 100sten Mal jenes Gratisblatt, das der FPÖ fröhlich-alarmistisch den Weg zur Absoluten ebnet.
„Gottschalk hat Krebs“, oh Gott!, rufen die, die bis vor Kurzem noch die gnadenlose mediale Gottschalk-Vernichtung betrieben haben.
Der Mörder einer weithin wenig bekannten  „Influencerin“, die wie viele andere quasi namenlose Frauen Opfer wurde, weint: „Ich habe sie geliebt“, und kriegt dafür eine Titelseite.
Eine irakische 6-Jährige kann sich, Mutter und Geschwisterchen mit SOS-Handzeichen aus dem Auto ihres gewalttätigen Stiefvaters befreien, der in der Lugner-Garage  einen Blechschaden baute und unfreiwillig die Polizei anlockte. (In welcher Kultur leben wir eigentlich noch?) 
Und dann lesen wir noch unter einem Idylle-Bild: „Was zu Weihnachten wirklich zählt: Familie steht an erster Stelle“ – eh alles dulli, oder? 
Man möchte  ja, dass Weihnachtsstimmung aufkommt. Aber manchmal  kommt was anderes hoch.

andreas.schwarz@kurier.at
 

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