Lesestoff
In einer Zeit vor dem Mobiltelefon (also vor 35 Jahren) telefonierte man mit einem Telefonapparat mit Hörer (Lautsprecher und Sprechmuschel), von dem ein Kabel zu einem Wandanschluss führte (Festnetzanschluss), in dessen unmittelbarer Nähe in Wien meist vier dicke, gelbe Bücher lagen: die Telefonbücher. Mit den Adressen und Telefonnummern von anderen Telefonbesitzern (A-H, I-Q, R-Z) und einem Branchenverzeichnis (BBV).
Die Bücher kamen einmal jährlich per Post (das ist die Institution, die Briefe … - aber das ist eine andere Geschichte) und waren jeweils so dick (5 cm und mehr), dass nur der legendäre Catcher Otto Wanz sie zerreißen konnte – und zwar 20 hintereinander, Weltrekord.
Gestern kam unvermutet wieder eins. 800 Seiten, 2 cm schlank. Alle Branchen und Namen in einem. Manche Teilnehmer doppelt, die meisten gar nicht drin. Dafür der Bürgermeister mit einem Vorwort: Immer wieder „werde die Wiener Lebensqualität zur weltweit besten gekürt“, und zu der gehöre auch, „die Verbindung zu halten“.
Danke. Und so viel Lesestoff für den Sommer.
andreas.schwarz@kurier.at
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