Störungsfrei fliegen (3)

Als Flug-Misanthrop hat man's nicht leicht
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Die kleine Serie  über allzu gemächlich boardende Flugpassagiere, schnarrende Borddurchsagen im Minutentakt und Gepäckfachstürmer nach der  Landung hat weitere Beobachtungen erbracht:  Wieso wird, kaum in der Luft,  die Toilette gestürmt (meist von Fensterplatzsitzern), fragt Leser N.; wieso reicht  soziale Intelligenz/kindliche Freude vieler Flugreisender nicht über die kippbare Rückenlehne hinaus, klagt  Leser W.; und warum tun junge Eltern ihren Babys eine Flugreise (Einschub: z. B.  zu Weihnachten, heute in sieben Monaten) samt höllischer Ohrenschmerzen  an, fragt Vielflieger A.
In der Türkei, lasen wir, ist es ab sofort „strengstens verboten, Gepäckfächer zu öffnen oder sich im Gang aufzuhalten, bevor das Flugzeug seine Parkposition erreicht hat und die Anschnallzeichen erloschen sind“ – Frühaufsteher werden saftig bestraft. 
Gut so, sagt der Flug-Misanthrop in mir, der am liebsten alleine flöge. Und von Leser S. nicht bedauert wird: „Wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass wir fliegen, hätte er uns einen Propeller verpasst.“ Da ist was dran.

 andreas.schwarz@kurier.at
 

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