Rollator
Wie tickt jemand, der einer bald 91-jährigen Frau den Rollator aus dem Stiegenhaus klaut? Nicht in einer Wohnburg in einem sogenannten Brennpunkt-Bezirk in Wien, sondern im angeblich wohlsituierten Döbling. Was hat derjenige (selbst in Genderzeiten will man nicht an diejenige denken, obwohl …) dort, wo andere Herz und Verstand haben?
Man möchte ihm oder ihr aus vollstem Herzen wünschen, dass sie – nein, nicht dass sie frühzeitig selbst auf eine Gehhilfe angewiesen sein werden und plötzlich ohne sie dastehen. Weil seines-/ihresgleichen in ein Stiegenhaus schleicht, sie entwendet und verscherbelt. Nein, man würde ihm oder ihr wünschen, dass in ihnen irgendwann doch noch etwas erwächst, das sich mit Empathie, Fürsorge, sozialer Kompetenz und/oder Menschsein umschreiben lässt. Weil ein Leben ohne all das ist so unsagbar krank, pardon, da helfen auch 100 versilberte Rollatoren nicht.
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