Die Scham
Es gibt in der Klimakrise eine „Fleischscham“, sagt der Kulturanthropologe Gunther Hirschfelder. Gleichzeitig wird sich das globale Fleischessen bald verdoppeln, weil wir Protein brauchen (Würmer als Nahrung überzeugen kulinarisch noch nicht). Und: Rechte reklamieren umweltschädliches Essen für sich, weil sie sich nicht bevormunden lassen wollen.
Daher ist, wer Fleisch isst, rechts, oder?
Zum widerholten Mal: Kann bitte irgendwer diesen Schubladen-Terror abdrehen? Wer für einen Stopp der sozialleistungs-finanzierten Muslimisierung Europas ist, ist rechts = böse. Wer gegen die Zerstörung der Natur im Namen des Umweltschutzes ist (Windraft-Irrsinn), ist rechts. Wer ein Auto kauft, das nicht E-humpelt, ist rechts. Wer Fleisch isst, ist rechts.
Kurzum: Was früher ein Argument oder eine Gewohnheit war, die man diskutieren konnte, wird heute mit der Ideologie-Keule in eine Ecke gedroschen und entmündigt.
Die dringendste Scham wäre eine Keulenscham.
andreas.schwarz@kurier.at
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