Die Scham

Fleischesser sind rechts - und anderer Schubladen-Unfug
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Es gibt in  der Klimakrise eine „Fleischscham“, sagt der  Kulturanthropologe Gunther Hirschfelder. Gleichzeitig wird sich  das  globale Fleischessen bald  verdoppeln, weil wir Protein brauchen (Würmer als Nahrung überzeugen kulinarisch noch nicht). Und: Rechte reklamieren umweltschädliches Essen für sich, weil sie sich nicht  bevormunden lassen wollen. 
Daher  ist, wer Fleisch isst, rechts, oder?
Zum widerholten Mal: Kann bitte irgendwer  diesen Schubladen-Terror  abdrehen? Wer für einen Stopp der sozialleistungs-finanzierten Muslimisierung Europas ist, ist rechts = böse. Wer gegen die Zerstörung der Natur im Namen des Umweltschutzes ist (Windraft-Irrsinn), ist rechts. Wer ein Auto kauft, das nicht E-humpelt, ist rechts. Wer Fleisch isst, ist rechts. 
Kurzum: Was früher ein Argument oder eine Gewohnheit war, die man diskutieren konnte,  wird heute mit der Ideologie-Keule in eine Ecke gedroschen  und entmündigt.
Die dringendste Scham wäre eine Keulenscham.

andreas.schwarz@kurier.at
 

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