Per Du

Wer einen heutzutage schon aller duzt
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Kürzlich war mein Navi plötzlich mit mir per Du. „An der nächsten Kreuzung musst Du umdrehen!“ Nun können Navis ja vielerlei. Man kann einstellen, ob die Stimme eines Mannes oder einer Frau  (Divers ist noch nicht vorgesehen)  die Richtung vorgibt. Man kann die Sprache wählen. Vielleicht kann man sich bald auch aussuchen, ob die Routen-Angabe als Rap  oder im Predigt-Singsang („Vorne den Spuren des Herr-en folgen,  geh’ mit Gott geradeau-hus“) daher kommen.
Siezen oder Duzen kann man noch nicht wählen. Das entschied das Navi selbst! Ohne zu fragen!
Das ist so, wie wenn die (Computer-gestoppelte) Chris Lohner am Bahnsteig sagt: „Du musst mit 20 Minuten Verspätung rechnen, danke für Deine Geduld“.    
Ich habe keine! Schon gar nicht mit Maschinen, die Ikea-intim per Du mit mir sind. „Du sagst mir nicht, was ich muss“, sprach ich mit erhobener Stimme zu meinem Navi – und fuhr einfach geradeaus weiter. 

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