Overtourism

Die vielen Reisenden sind immer nur die anderen.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Anlässlich der vielen Mai-Feiertage  lasen wir in einem Blatt, in dem gerne der moralisierende Zeigefinger wedelt, dass Wien, pfui Teufel!, an der Kippe zum Overtourism steht. 

Geschenkt. Touris aus aller Welt laufen über den Stephansplatz, durch Schönbrunn, stehen Schlange vorm Café Central und dem Sacher, und ins Hawelka kann man nimmer, weil kein Platz (unlängst ergatterte der Autor dieser Zeilen indes den besten, ohne Warten, rechts hinten im Eck, wie vor Jahrzehnten).

Ja, die angeblich (zweit)lebenswerteste Stadt von allen wird gut besucht. Aber sie ist von Zuständen wie in Barcelona,  Dubrovnik oder zu Trevi in Rom samt Fußgänger-Einbahnverkehr noch weit entfernt. Und alle, die sich über das Gedränge mokieren, müssen sich schon fragen lassen: Reist Ihr nicht? Was früher Reisebücher waren, sind heute Reise-Influencer, die Massen zu Highlights locken; was sich früher nur wenige leisten konnten, leisten sich nun viele  (obwohl’s ja allen immer schlechter geht, nicht wahr ...) – und darüber rümpfen die einst Wenigen die Nase? Darob ließe sich auch mit dem Zeigefinger wedeln. 

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