Im Turnsaal

95 Prozent aller österreichischen Haushalte kaufen Produkte zur Haut und Körperpflege. Das ist schön.

Aber warum verwenden sie sie nicht?

Wer im Laufe des Tages manch eine U-Bahn, Tram, Zug, Bus oder Lift betritt, wähnt sich oft in der Garderobe eines Schulturnsaals nach der sechsten Stunde. Das liegt nicht am Parfum, das vom Model Wanessa Moura mit der Duftnote ihres Schweißes kreiert wurde („Frische Göttin“) – es sind lauter originale Transpirier-Götter und -innen unterwegs.

Vielleicht müsste die Branchenplattform „Kosmetik transpiriert“ (pardon, „transparent“), die besagte Daten veröffentlicht hat, die Videoscreens in den Öffis bespielen: Statt Bürgermeister-Huldigungen flimmern Manuals, wie man unfallfrei eine Schamponflasche öffnet und ein Duschbad anwendet. Und ein Olfaktoriometer an den Türen piepst, wenn die Geruchspestilenz eines Zusteigenden den Grundwert Wasserohneseife+1 übersteigt.

Es braucht Maßnahmen! Kaufjubel allein genügt nicht.

andreas.schwarz@kurier.at