Von allem immer
Verlässlich wie das Werkl einer Schweizer Kuckucksuhr ist das jährliche Auftauchen von Lebkuchenbergen im Supermarkt – Anfang August. Ehe Sie jetzt sagen: Nicht schon wieder, nehmen Sie sich ein Beispiel am geschätzten Kollegen GUITAR, der immer gelassen sagt, man muss ihn ja nicht kaufen …
Erstens könnte man dem Vorweihnachtsgebäck heuer zu Gute halten, dass es im frösteligen Juli dachte, dass die Glocken bereits süßer nie klingen.
Und zweitens: Bitte mehr davon! Es gibt noch viel zu wenig von allem immer.
Was, wenn man zu Allerheiligen Gusto auf Osterpinze verspürt? Wo bekomme ich in der Fastenzeit eine fette Weihnachtsgans mit Kraut und Knödel her? Warum soll man nicht zur Sommersonnenwende in ein Glücksfischerl beißen und bleigießen? Und zu Mariä Himmelfahrt kommende Woche, wie wär’s mit Eierlikörpunsch oder Glühwein – und weit und breit kein Standl!
Das liegt alles nur an den blöden Traditionen, mit denen der Handel endlich brechen könnte. So hart wie der Lebkuchen in vier Monaten sein wird, kann das ja nicht sein.
andreas.schwarz@kurier.at
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