Alles muss sich ändern
Mancher, sagt Schauspieler August Schmölzer, hätte ihm gesagt: „Es muss sich alles ändern.“ Worauf er gefragt habe: „Wo würdest du lieber leben als in Österreich?“ Da sei demjenigen nichts eingefallen.
Das ist der seltsame Zustand dieser Zeit: So viele Menschen fühlen sich – voller Zorn – links liegen gelassen.
Das Internet facht diesen Sturm an, bestärkt die Wut, dass alles ganz, ganz schlimm sei, die Politiker alle Lügner, fremdgesteuert, das Land überrannt und dass auch die Dinge, auf die man früher stolz war – wie Impfungen, wie staatliche Institutionen, wie Kompromisshaftigkeit –, nur bösartige Tricks der Herrschenden seien.
Alles müsse so werden wie früher, sagen sie, nur wann genau, kann keiner so richtig begründen. Oder wie anderswo, nur wo? In Ungarn? In Russland? Ernsthaft?
Was sich geändert hat? Wut ist ein Wert geworden, Empörung die Währung der Politik. Das, übrigens, ist wirklich ein bösartiger Trick, der uns allen schadet.
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