Jö schau, so a Sau

Was sich ein sulawesischer Höhlenmaler wohl so gedacht hat?
Georg Leyrer

Georg Leyrer

Der mächtige Löwe? Der erhabene Adler? Vielleicht zumindest das irgendwie coole Mammut?

Nein, für die mit 45.000 Jahren älteste bisher bekannte Tierdarstellung hat sich der damalige Höhlen-Michelangelo etwas viel Profaneres ausgesucht.

Nämlich: Ein Schwein.

Genauer: das sulawesische Warzenschwein, lernt man im Montags-KURIER. 

Der haarige Hundertwasser von einst skizzierte mit dem Bild aber nicht einen Kontrahenten als Sau, er lieferte auch keine „Mona Lisa“ in Schwein, sagen die Forscher, sondern Info: Höhlenmalereien dienten der Wissensweitergabe, nicht der Kunst.

Man möchte den sulawesischen Schweinemaler gerne fragen, ob das stimmt. Vielleicht gab es auch damals unter den Gebrauchshöhlenmalern schon den Drang zur Selbstverwirklichung im Job?

„Jö schau, so a Sau“, sang ungefähr 44.950 Jahre später Georg Danzer. Manche Dinge ändern sich nicht.

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