Heiße Luft
So kann’s gehen: Der März war eher trocken, und die Apokalyptiker durften schon frohlocken. Im April jedoch ging die Selffulfilling Katastrophen-prophecy mit Regen, sprießenden Pflanzen, sich wieder füllenden Seen baden. Und der Mai war bis vor kurzem eher fröstelig und vom heißesten Mai seit Beginn der Aufzeichnungen viele Krügerl entfernt, wie man in Wien sagt (auch wenn, apropos Wien, die Frau Sima längst die Luftkühlungssprüher angeworfen hat). Alles normal so weit.
Aber normal ist keine Kategorie mehr, sondern die Vorstufe zur Hölle. Daher prognostizieren Weltuntergangsblättchen + Meteorologen im 3. Bildungsweg seit Tagen schon den heißesten Glut-Sommer aller Zeiten. Geschenkt: Die Prognose ist nicht so schwer. Ja, es wird insgesamt wärmer. Die Chance steht 50:50, dass wir wieder einen heißen Sommer erleben.
Aber die kassandrische Freude daran – wär’ doch gelacht, wenn die Welt nicht endlich untergeht –, die Schnappatmung beim Spiel mit dem Feuer (die entstehen sommers nie durch Hitze, sondern werden fast immer gelegt), ist vor allem eines: unangenehme, heiße Luft.
andreas.schwarz@kurier.at
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