Der Hydrant
Weil in der Welt ja sonst weiter nichts passiert, beschäftigt uns medial seit Tagen ein Herr Walter, der sich auf dem Papier zur Waltraud machte, um ins Frauengefängnis einrücken zu können (der Ex-Rotlichtboss hat ein bisserl Schmalz ausgefasst). Ehe ein früherer, weil nun Frau, Pensionsantritt wartet.
In Genderzeiten dürfen wir uns ja als alles definieren, je nach dem, wie wir fühlen. Dazu schreibt Leserin S., sie werde sich jetzt als Robbe fühlen, vielleicht bekomme sie dann einen Pool zugesprochen, auf dass sie sich wirklich wohl fühlt.
Man kann sein Geschlecht auch mehrmals täglich wechseln – also in der Früh definiert man sich noch als Mann (herzhaftes Frühstück mit Speck, Bohnen und Ei), tagsüber als Hydrant (gefahrloses Herumstehen, ohne aufzufallen) und abends als Whiskyglas (so geht Abfüllen bis zum Abwinken am einfachsten). Ob man Hydrant auch schon eintragen lassen kann, ob der auch weiblich geht, und ob das von irgendwelchen Anschlüssen und Gewinden abhängt, wissen wir nicht.
Welchen Windungen dieser Sich-Definieren-Unfug entspringt, auch nicht.
andreas.schwarz@kurier.at
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