Störungsfrei fliegen (2)

Über entbehrliche Mitreisende und Durchsagen im Flugzeug
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

„Sie haben kürzlich  der Lufthansa applaudiert, dass die den Bordverkauf eingestellt hat. Warum? Sie müssen ja nichts kaufen“, fragt Leser F., der gern Whisky und Parfum über den Wolken erwirbt.
Der Bordverkauf ist/war nur ein Synonym für die Dauerstörung, die man im Fliegzeug   erfährt. Das beginnt  mit den Mitreisenden, die sich beim Einsteigen besonders pomali  in Handgepäck-Fächern und auf ihrem Sitz einrichten – nur net hudeln, sollen die anderen  halt warten. Das geht weiter  im Durchsagen-Stakkato vor, während, nach  dem Abheben  (Gepäck-unter-dem-Sitz-verstauen, Security-Einweisung, Wenn-Sie-Meilen-sammeln...; Sie-sind-verpflichtet-auch-während-des-Fluges-angeschnallt...), meist   in ohrenbetäubender  Qualität,  wenn man längst seine Ruh’ haben will (Wir-wollen-Sie-noch-darauf-aufmerksam-machen ...).
Und wenn man endlich seinen Flug-Schlaf gefunden hat, kommt der Bordverkauf (Sie-können-jetzt…), ehe nach der Landung das animalische Ich-muss-zuerst-an-mein-Handgepäck-Furioso beginnt (jetzt haben's die Mitreisenden plötzlich eilig).
Die Bordverkaufshetz ist entbehrlich. Weil auch der Rest beim Fliegen: schon lange kein Spaß mehr.

andreas.schwarz@kurier.at
 

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