Störungsfrei fliegen (2)
„Sie haben kürzlich der Lufthansa applaudiert, dass die den Bordverkauf eingestellt hat. Warum? Sie müssen ja nichts kaufen“, fragt Leser F., der gern Whisky und Parfum über den Wolken erwirbt.
Der Bordverkauf ist/war nur ein Synonym für die Dauerstörung, die man im Fliegzeug erfährt. Das beginnt mit den Mitreisenden, die sich beim Einsteigen besonders pomali in Handgepäck-Fächern und auf ihrem Sitz einrichten – nur net hudeln, sollen die anderen halt warten. Das geht weiter im Durchsagen-Stakkato vor, während, nach dem Abheben (Gepäck-unter-dem-Sitz-verstauen, Security-Einweisung, Wenn-Sie-Meilen-sammeln...; Sie-sind-verpflichtet-auch-während-des-Fluges-angeschnallt...), meist in ohrenbetäubender Qualität, wenn man längst seine Ruh’ haben will (Wir-wollen-Sie-noch-darauf-aufmerksam-machen ...).
Und wenn man endlich seinen Flug-Schlaf gefunden hat, kommt der Bordverkauf (Sie-können-jetzt…), ehe nach der Landung das animalische Ich-muss-zuerst-an-mein-Handgepäck-Furioso beginnt (jetzt haben's die Mitreisenden plötzlich eilig).
Die Bordverkaufshetz ist entbehrlich. Weil auch der Rest beim Fliegen: schon lange kein Spaß mehr.
andreas.schwarz@kurier.at
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