Abkühlung (2)

Das Eis und die Serviette, die keine ist
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Jüngst ließen wir hier einen Konsumpsychologen das Faszinosum des – merklich teurer gewordenen – Eises erklären („Seine Kälte mildert die Hitze. Die Krönung ist das Erleben des Schmelzens“ ...). Warum die im Eissalon beigegebenen Servietten ihren Namen nicht verdienen, erklärte er nicht.
Die nicht saugfähigen, kratzigen und viel zu kleinen Papierfetzen sind in allen Eissalons der Welt gleich und völlig ungeeignet, die Folgen des Schmelzens, wenn man nicht rasch genug schleckt, überschaubar zu halten. 
Nun erläuterte  Bruno Franco, Eisexperte und Händler für Eiscafé-Zubehör, im stern, dass die  kunststoffartigen Gebilde gar keine Servietten sind.  Es  handle  sich vielmehr um „Klapperdeckchen“. Diese  sollen a) das Verrutschen und Scheppern eines Eiscoup-Glases auf dem Tablett im Salon verhindern und b) das Stanitzel hygienisch umhüllen, aber nicht  an ihm kleben bleiben.
Merke: Die Abkühlung im Sommer, den wir uns mit Sonne und Hitze, wie er gehört, wieder herbeiwünschen, braucht eine nachgerade wissenschaftliche Erläuterung.  

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