Halleluja

Warum die Dubai-Schoko einpacken kann
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Es gibt Dinge im Leben, die sind so vorhersehbar, dass sie dann doch nicht stattfinden. Die Ankündigung, dass in neun Monaten Weihnachten ist zum Beispiel, die blieb gestern aus. 
Oder aber: Das Eis des Jahres wird heuer, man hätte wetten mögen, Dubai-Schoko mit irgendwas  sein. Aber  dann erfuhren wir, dass es heuer bei uns kein Eis des Jahres gibt, sondern allerlei  Eiskreationen zum  Strauss-Geburtstag (blaues Stracciatella-Eis für die „Schöne blaue Donau“, Champagnergeschmack für die „Fledermaus“). Und die europäische Jahreseissorte ist seit gestern, dem europäischen "Tag des handwerklich erzeugten Speiseeis", offiziell und heißt, aus Anlass des Heiligen Jahres, „Halleluja“.
Es handelt sich um Gianduja-Eis. Gianduja sind die mit Haselnusscreme gestreckten, oft  in Goldstaniol gewickelten Schokobarren, erfunden während Napoleons Herrschaft in Turin vor mehr als 200 Jahren. Da können die Food-Influencer, die unseren süßen Gaumen  kurz mit Dubai hysterisiert haben, schnell  einpacken, halleluja!

andreas.schwarz@kurier.at

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