Blinzeln

Wir küren die Studie des Jahres
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Wenn sich das Jahr  neigt, wird das Wort, der Manager, der Journalist des Jahres gekürt,  nur nie die Studie des Jahres. Schade. Weil unter den vielen tollen  – drei Espresso/Tag sind gut fürs Herz und schlecht für den Magen, oder umgekehrt; Zehennägel wachsen heute 25 % schneller als vor 100 Jahren – wär’ das meine Lieblingsstudie: Menschen blinzeln beim Musikhören unbewusst  im Takt!
Fanden Forscher der University of Chinese Academy of Sciences heraus, die  123 Testpersonen Choräle von J. S.  Bach vorspielten.  Es gebe einen Zusammenhang zwischen dem Hören von Musik   und dem  okulomotorischen System, das die Bewegung der Augen steuert – was  „sogar das Forscherteam überraschte“.
Dass die Probanden wegen der Choräle blinzelten, wollen wir ausschließen. Ob sie zu  jedem Takt blinzelten, wissen wir nicht. Auch ob sich das Unvermögen  vieler Jazz-/Pop-Freunde, auf den ersten Schlag zu klatschen statt auf den zweiten, aufs Blinzen überträgt, ist unbekannt. Aber dass jemand, der scheinbar nervös blinzelt (ein Politiker, ein Anwalt, ein Bankräuber), vielleicht nur an Musik denkt, ist  beruhigend. 
andreas.schwarz@kurier.at
 

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