Absolut
Nichts ist absolut. Der schönste Beweis dafür sind Studien. Die eine sagt, Kaffee in der Früh ist gut fürs Herz, die andere weiß, dass Koffein den Blutdruck pusht; ein Glaserl Rotwein am Abend hält gesund, aber jeder Tropfen verkürzt das Leben; usf.
Nun lasen wir in der KURER-Zeitung, dass er im Wald schon zu finden und ein wahres Wundermittel ist. Dass er gegen Atherosklerose und Hypertonie sowie Müdigkeit und Schwindel einsetzbar ist. Dass er Kreislauf, Magen und dem Cholesterinwert gut tut.
Mag sein, aber meine Gegenstudie lautet: Er stinkt. So sehr, dass selbst den Tieren des Waldes übel wird – der Waidmannssatz „Ein Reh bricht aus dem Wald“ kriegt da plötzlich eine ganz andere Bedeutung. Er schmeckt auch so. Und er vernichtet jeden anderen Geschmack. Also gut, der alljährliche Merk-Schüttelreim „Lieber hunger’ ich mit Leerbauch, als ich ess’ etwas mit Bärlauch“, der ist keine Studie, sondern mein Einser-Sample. Aber absolut.
andreas.schwarz@kurier.at
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