In der Kabine
Diese Woche jährte sich zum 50. Mal das Match Österreich-Deutschland, das im Praterstadion mit 0:2 an die Gäste ging. Prohaska, Jara, Kreuz & Co. hatten keine Chance gegen die WM-Sieger ’74, für die ein gewisser Erich Beer die Tore erzielte.
Die Begegnung ist dem Autor dieser Zeilen deshalb in guter Erinnerung, weil er damals eine Freundin hatte, die aufgrund ihrer Freundschaft zu einem Rapid-Kicker wusste, wie man nach dem Spiel in die Kabinen der Mannschaften gelangt. Und so besitze ich heute noch, in einem linierten Schulheft mit Korrekturrand, die Autogramme der WM-Stars, von Sepp Maier über Berti Vogts bis Franz Beckenbauer, der gerade dampfend und tropfnass aus der Dusche kam und dem Buben ins blaue Heft unterschrieb.
Wenige Tage später verfuhren wir ähnlich frech beim Konzert von Alice Cooper in der Stadthalle. Schwups waren wir in der Garderobe, wo Alice lag, mit einem Bier in der Hand (aber nicht nackt).
Heute schafft man es grad noch auf eine Festspielbühne („Free Palestine“), aber nicht mehr in die Kabinen der großen Stars. Schade, irgendwie.
andreas.schwarz@kurier.at
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