Österreichisch-niederländische Freundschaft

Seit 1959 macht die niederländische Königsfamilie Urlaub in Lech am Arlberg.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Eine Tradition wird gebrochen. Der obligatorische Pressetermin einen Tag nach Ankunft im Skiparadies ist für heuer abgesagt. Ein alljährliches Übereinkommen zwischen Königshaus und Medien, die sich von der königlichen Familie ein Bild machen wollen. Das funktioniert, denn nach diesem Pressetermin lassen die Fotojäger die königlichen Gäste ungestört ihren Urlaub verbringen. Als Grund für die Absage wird angegeben, dass nicht die ganze Familie ins Skiparadies gekommen sei.

Bis jetzt wurde nur einmal ein Fototermin abgesagt. Als Prinz Friso am 17. Februar 2012 am Zuger Tobel durch eine Lawine verschüttet wird.

Insider vermuten hinter der aktuellen Absage allerdings einen  ganz anderen Grund. Es war im Oktober letzten Jahres, als die Königsfamilie inmitten des Corona-Lockdowns in ihr Ferienhaus nach Griechenland reist. Der Skandal ist perfekt. „Es tut uns leid, dass wir Euer Vertrauen in uns missbraucht haben“, erklärt König Willem-Alexander und bricht nach einem Tag mit Königin Maxima und Tochter Ariane den Urlaub ab. „Fehlende Offenheit“ wird dem Monarchen vorgeworfen, denn die  anderen Töchter Amalia und Alexia kehren erst nach drei Tagen zurück.

Dieses griechische 4.000-Quadratmeter-Feriendomizil bringt Ungemach. 2012 wird es um 4,5 Millionen Euro in Doroufi auf dem Peloponnes gekauft: Gleich gibt es Ärger wegen dem Bau eines Privathafens. Eine Bürgerinitiative befürchtet, dass der Strand, entgegen griechischem Recht, für die royalen Herrschaften gesperrt werden könnte. Die niederländische Regierung begründet die Baumaßnahme mit Sicherheitsvorkehrungen.

Das Königspaar sorgt immer wieder mit seinem Hang zum Luxus für Unmut. Daher könnte die neue praktizierte mediale Zurückhaltung Taktik sein: Denn die Welt zusehen lassen, wie die königlichen Herrschaften im Luxusskiparadies Arlberg die Hänge hinabschwingen, könnte zu Corona-Zeiten in den Niederlanden nicht so gut ankommen.

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