No Show

Wenn man stundenlang zu einer Hütte wandert, nur um dort festzustellen, dass sie geschlossen hat, ist der Wandertag gelaufen.
Simone Hoepke

Simone Hoepke

Wer sonst keine Sorgen hat, kann sich über No-Show-Gebühren im Restaurant aufregen. Da besitzt jetzt ein Szene-Gastronom tatsächlich die Frechheit, 200 Euro von Gästen zu verlangen, die ihn versetzen.

Null Verständnis.

Als könnte nicht einmal etwas dazwischenkommen. Die Anziehungskraft der Couch zum Beispiel, die dazu führt, dass man den Hintern einfach nicht mehr hoch und in Richtung 6-Gang-Menü bekommt.

Apropos in Gang kommen. Es ist Wanderzeit. Der Mensch hatscht unendliche Weiten durch die Botanik. Vor der Nase baumelnd eine imaginäre Karotte in Form eines eiskalten Soda-Radlers samt Speckbrot bei der Almhütte. Ein schwerer Schlag, wenn man dann gegen eine verschossene Tür rennt. Ruhetag. Geschlossen.

Jeder wünscht sich in einem solchen Moment eine No-Show-Gebühr – für Wirte.

Ein Leben ohne Freunde ist wie eine weite Reise ohne Gasthaus. Hat der Philosoph Demokrit schon vor zirka 2400 Jahren festgestellt.

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