Nicht ohne große Toilette

Wenn einer auf Reisen geht - eine "Enzy-Klo-Pädie".
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Trotz seiner Krebserkrankung will Charles mit seiner Camilla im Oktober eine offizielle Reise nach Australien und Samoa antreten. Auf Samoa findet das jährliche Treffen der Staats- und Regierungschefs der Commonwealth-Staaten statt. Und Charles fungiert als zeremonielles Oberhaupt des 56 Nationen umfassenden Commonwealth. 

Bevor ein regierender Monarch den Fuß auf fremden Boden setzt, gibt es vorher aus dem Buckingham Palast Anweisungen, auch das Essen betreffend. Der König wünscht kein blutiges Fleisch und auch keine Schalentiere, da diese zu Magenzwicken führen könnten. Weiters nicht erwünscht: Spaghetti, da schwierig zu essen; Tomatensoße spritzt aufs Hemd, Knoblauch stinkt und Brombeeren machen blaue Zähne. 

Im Tross die Entourage – vom Leibarzt bis zum Friseur – und auch das Trinkwasser aus London für den "5 o’clock tea", Eigenblut für den Fall eines medizinischen Notfalls und die eigene Toilette werden mitgeführt. Doch es geht noch besser.

Charles soll nämlich nicht ohne seinen eigenen Toilettensitz auf Reisen gehen. Der 75-Jährige besitzt ein besonderes Exemplar aus weißem Leder, auf das er einfach nicht verzichten will.

Das stille Örtchen - Weltgeschichte hat sich hier abgespielt. So wurde Karl V. während eines Hoffestes auf einem Abort geboren. Und der Herzog von Orléans bevorzugte seine Audienzen auf dem Nachtstuhl abzuhalten. 

Schlösser wie Schönbrunn oder Versailles verfügten weder über Bad noch WC und daher haben sich die Adeligen für die Verrichtung der Notdurft in die Nischen unter Treppenaufgängen zurückgezogen. Personal gabs ja genug, das die Fäkalien zu entsorgen hatte. 

Napoleons Vater Carlo beschrieb Versailles als wunderschönes architektonisches Schloss, das pestilenzartig nach Urin "duftete"! 

Übrigens: Der englische Dichter, John Harington, ist der Erfinder des Wasserklos - im Auftrag seiner Patentante, Queen Elizabeth I.

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