Mehr Hering

"Ohrwaschl": Was Fastenzeit, Hering und ein Papst-Wort miteinander zu tun haben ...
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Der Fasching mit seinen Albrigkeiten ist vorbei, und wenn die üppigen Heringschmäuse verschlungen sind, kann die Fastenzeit beginnen. Passend hat der Papst zum Verzicht auf das Schlechtreden über andere aufgerufen. Geschwätz säe Zwietracht. Einen anderen durch Worte zu zerstören, sei vom Teufel angestiftet und „genauso, wie dies mit einer Atombombe zu tun“.

Also „genauso“ ist vielleicht übertrieben. Aber ein bisschen weniger über andere urteilen;

die Welt weniger apodiktisch in gut und schlecht (links und rechts, modern und antik) einteilen;

ein bisschen weniger besserwissen (weil das das Gegenteil von besser wissen ist);

mehr Gelassenheit statt plusternder Deutungshoheit im mitnichten sozialen Netz;

kurzum: ein bisschen weniger Ich-Kultur ...

... setzte sich das, nicht nur zur Fastenzeit, durch, könnte meinethalben Hering gevöllert werden, was will.

andreas.schwarz@kurier.at

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