Konkurrenz am Königshof – in Dänemark sorgt man vor

Der jüngere Sohn von Königin Margrethe II. wird wohl nie den Thron besteigen. Daher sucht Prinz Joachim eigene Aufgaben.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Konkurrenz aus den eigenen Reihen kennt die Regentin. Kronprinzessin Margrethe von Dänemark heiratet am 10. Juni 1967 den französischen Grafen Henri de Laborde de Monpezat, den Dritten Sekretär der Französischen Botschaft in London.

Prinz Henrik spielt seine Rolle an der Seite von Königin Margrethe und als zweifacher Vater anfangs perfekt. Sein Selbstbewusstsein verlangt es nicht, Unabhängigkeit zu demonstrieren. Ein wohlerzogener, pflichtbewusster Gallier ohne ausgeprägtes Geltungsbedürfnis.

Doch dann – Jahrzehnte später wird der Prinzgemahl aufmüpfig. Prinz Henrik würde lieber König Henrik heißen. Henrik mokiert sich: „Die Frau eines Königs wird immer Königin genannt. Aber bei einer regierenden Königin wird der Ehemann nicht per Heirat König.

Dieser eingebaute Mangel an Gleichberechtigung ist für mich persönlich traumatisch.“ 2016 zieht er sich von seinen Repräsentationsaufgaben zurück und legt auch den Titel „Prinzgemahl“ ab. Als ihr Ehemann, Prinz Henrik, am 13. Februar 2018 stirbt, ist sein letzter Wunsch, nicht neben seiner Frau im Dom zu Roskilde begraben zu werden.

Nun droht auch Konkurrenz unter den beiden Brüdern Thronfolger Frederik und Prinz Joachim. Kronprinz Frederik hat mit seinen vier Kindern selbst für einen starken Thronfolgernachwuchs gesorgt. Da wird mit Sicherheit für Prinz Joachim eine Thronbesteigung wohl nie in Frage kommen.

Seit dem letzten Sommer lebt Prinz Joachim mit seiner Familie in Paris. Dort absolviert er eine Weiterbildung an der École Militaire.

Das dänische Verteidigungsministerium gab bekannt, Joachim als Attaché verpflichtet zu haben. Die offizielle Vertretung seines Heimatlandes in Paris beginnt am 1. September. Hofberichterstatter befürworten die Entscheidung: „Es macht Sinn, dass Joachim sich von Dänemark fernhält. Er ist überflüssig und es ist in Ordnung, dass man ihm auf seinem Weg hilft.“

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