Kennedy-Beton (2)
Kürzlich war hier von einem Zubetonierprojekt in Wien die Rede, das einem dörflichen Stadtteil (Alt-Penzing) die Seele raubt und „Kennedy Gardens“ heißt – Grün wurde vernichtet, von Garden keine Spur. Viele Leser meldeten sich, um zu berichten, dass der vehementeste Befürworter dieses Bienenwabenwohnprojekts ein gewisser Christoph Chorherr war, ehemals grüner Planungsstadtrat. Auch bekannt als Lukrierer vieler Spenden aus dem Immobilienbereich für seine Schulprojekte in Südafrika.
Das ist Österreich: Die Chuzpe, mit der solche „Zufälle“ passieren, vor aller Augen. Die Verve, mit der dann die notwendige „Verdichtung“ der Stadt bei „Info-Veranstaltungen“ beworben wird. Anrainer, wurscht. Gewachsener Stadtteil, geh bitte! Grüne Lunge statt Beton, ja eh. Verkehrshölle, was geht’s uns an?
Hauptsach’, das Projekt ist durch und wird gebaut. Und die Verantwortlichen drehen sich vom Spiegel vermutlich gar nicht weg, wenn sie an einem vorbei gehen.
andreas.schwarz@kurier.atx
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