Kasperl-Verbot
Das Kasperltheater sperrt zu; nein, die Nation rettet den Kasperl; gut so, wer haut sonst das Krokodil?
Kurzum: Viel Kasperltheater zuletzt. Und jeder hat eine Erinnerung. Der Autor hier will seine gerne teilen: Der Vierjährige durfte jeden Mittwoch Frau Ruff, ihres Zeichens Hauswartin im Erdgeschoß, besuchen und dort Kasperl schauen. Zu Hause gab es zwar auch schon ein TV-Gerät, aber keine Soletti. Eines Tages unerzogen, gab es für den Knaben Ruff-Verbot – der Kasperl musste daheim geschaut werden, sapperlot! In einem stillen Moment jedoch verstellte der Knirps alle zwei Räder am TV-Apparat, und als um Fünfe nur ein Flimmern zu sehen war, durfte der greinende Bub doch zur Ruff und den Soletti. Was die Mutter nicht entdeckt hatte, entdeckte der Vater beim Heimkommen des Abends: Wer hat den Fernsehapparat verstellt ...? – Zwei Wochen Kasperl-Verbot!
Das wurde nicht so heiß gegessen. Aber das schlechte Gewissen ob des Betrugs blieb prägend. Kasperl sei Dank.
andreas.schwarz@kurier.atxx
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