Heller Stern Supernova

Diese Woche kommt die Flaschenpost von einem "neuen Stern" - genauer gesagt von einer Muskatsorte aus der Gegend rund um Roussillon
Juliane Fischer

Juliane Fischer

Heute wagen wir uns in ganz andere Galaxien vor. Eigentlich war ich nur in Madrid, aber dort im fantastischen Lokal „Angelita“ ist mir Supernova begegnet. Supernova heißt „neuer Stern“ – genauer gesagt versteht man darunter gemeinhin das kurze Aufleuchten eines sterbenden Sterns. Ich stelle mir das als eine Art One-Hit-Wonder unter den Himmelskörpern vor.

Meine Neuentdeckung leuchtet bei jedem Ins-Glas-Riechen anders auf: Supernova 2017 von Domaine Danjou-Banessy kann Rose, Ingwer, Bergamotte, nasser Stein, Curry, Honig ...

Immerhin handelt es sich um Muscat d'Alexandria, und Muskatsorten sind bekanntlich entsprechend aromatisch. Glücklicherweise durften diese Beeren zirka einen Monat lang auf der Maische zeigen, was sie können. Und die Beerenschale bringt Gerbstoffigkeit.

Heller Stern Supernova

Traditionell gibt es rund um die französische 3.500-Einwohner-Kleinstadt Espira de l'Agly Süßwein, aber die Region Roussillon ist stark im Wandel. Dem Gebiet am Mittelmeer wird Qualitäts-Potenzial prophezeit und zu den Gewinnern zählt auf jeden Fall die Domaine Danjou-Banessy, hinter der die beiden Brüder Sebastian und Benoit stehen. Sie kaufen verlassene, uralte Flächen zusammen und begeistern mit ihren Weinen Paris, Amsterdam und offenbar Österreicherinnen in der spanischen Hauptstadt.

Ob es die Supernova hierzulande (einmal) gibt, steht noch in den Sternen. Für Hinweise ist die Flaschenpostlerin dankbar.

Sie kostet sich durch die Weinwelt, arbeitet als freie Journalistin und zum Ausgleich in ihrem Weingarten in Niederösterreich.
Auf den Geschmack gekommen? Bei Anregungen und Feedback zu Wein und Weinkultur schreiben Sie der Kurier-Freizeit-Redaktion unter flaschenpost@kurier.at

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