Hypersoziale Wesen

Hunde werden ihren Besitzern im Laufe der Jahre immer ähnlicher. Oder umgekehrt.
Simone Hoepke

Simone Hoepke

Der Mensch ist ein hypersoziales Wesen.

Klingt wie eine gefährliche Drohung, ist es auch. Er redet gern über Geschehenes, macht mühelos aus einer Mücke einen Elefanten, treibt jeden Tag eine andere Sau durchs Dorf. Ärzte können das bestätigen. Allen voran Gesundheitsminister Mückstein, seit er seinen brennenden Tschick auf dem Gehsteig entsorgt hat. Große Freude, wenn ein vermeintlicher Überflieger in flagranti bei solchen Fehltritten erwischt wird. Dabei gilt die Faustregel: Je mächtiger der Betroffene, desto größer der Spaß. Fliegt die eigene Affäre im Büro auf, ist das halb so lustig. Geht es um Bill Clinton und Monica Lewinsky, ist das Unterhaltung pur. Die Schadenfreude ist ein Hund.

Apropos. In Österreich leben eine Million Hunde. Viele werden ihrem Besitzer im Laufe der Jahre immer ähnlicher – oder umgekehrt. Manche Exemplare sind hypersozial, also besonders gesellig und freundlich. Aber selten pinkeln sie anderen ans Bein.

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