Hinter der Hängematte

Das Feindbild Flüchtling rückt langsam wieder näher. Noch bekommen es die "Soziale Hängematte"-Lieger ab.
Uwe Mauch

Uwe Mauch

Weiterhin gefällt sich unser aktueller Regierungstrupp als strammer Abwehrblock des Abendlands. Doch sein Kalkül geht im Moment nur zum Teil auf. Auch deshalb, weil sein Hauptfeind, der Flüchtling, derzeit ein Stück weit entfernt ist von den Eingängen unseres Landes.

In Ermangelung von neuen Flüchtlingsströmen mussten daher zuletzt andere als Feindbild herhalten.

Was täten wir nur ohne Feinde? Und man hatte sie natürlich schnell vor der Brust, und das auch nicht zum ersten Mal: Jene, die in der „sozialen Hängematte“ und damit uns Braven und Fleißigen auf der Tasche liegen. Jetzt bin ich keineswegs der Meinung, dass jeder Mensch, der keiner bezahlten Arbeit nachgeht, automatisch ein armer Schlucker ist. Und ich bin auch dafür, dass man jenen, die unseren Sozialstaat perfid ausnützen, eher früher als später die Zuwendungen streicht.

Aber dann gibt es doch auch noch die anderen, jene, die im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung reihenweise Arbeit und Einkommen verlieren. Sie sind keine Sozialschmarotzer, sie sind Opfer eines brutalen Verdrängungsprozesses. Und die Frage ist doch: Wie können wir ihnen bestmöglich helfen? Ich fürchte nur, dass das nicht kratzt. Schwieriges Thema, lassen wir das! Reden wir lieber über unseren Feind, den Flüchtling.

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