Guter Ton
Und nun zu etwas ganz Anderem: Seit das Telefon mobil ist, schafft es seinen Urzweck – die Verständigung per Reden/Zuhören zu ermöglichen – ab: Telefonieren gilt Vielen als lästig, morse-artige Kurznachrichten (nein, wir erklären jetzt nicht, was morsen ist) über diverse soziale Plattformen müssen reichen.
Wo doch noch telefoniert wird, ist der letzte gute Ton dem Zeitdruck/Multitasking zum Opfer gefallen. Schon der Autofahrer, der – mit Freisprecheinrichtung, hoffentlich – telefoniert, ist eine Zumutung. Kann man sich bitte auf den Gesprächspartner konzentrieren und nicht nebenher auch noch auf den Verkehr, den Weg und wasweißich?
Unerfreulicher ist nur noch der Telefonierer, der das Handy zur Seite legt und auf laut stellt, um neben dem Gespräch Zwiebel zu schälen, im Kreuzfahrten-Katalog zu blättern oder Nasenhaare zu trimmen. Wer seinen Gesprächspartner so schätzt, der hat bald keinen mehr. Wozu? Zu recht.
andreas.schwarz@kurier.at
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